Selbstständigkeit ist ein Lebensgefühl! - Meine Learnings aus 5 Jahren hrspecs.
Mein Ziel, als ich in die Selbstständigkeit startete: Ich wollte mein Geld mit etwas verdienen, was mir Spaß macht, mein Arbeitsleben selbstbestimmt nach meinen eigenen Regeln gestalten – und Zeit für die vielen anderen Dinge haben, die mir wichtig sind. Fünf Jahre später kann ich sagen: Das alles hat sich erfüllt. Heute mache ich nur noch das, was mich begeistert. In 5 Jahren hrspecs. habe ich unglaublich viel erlebt und gelernt, woran ich dich gerne teilhaben lasse. Vielleicht hilft es dir auf deinem eigenen Weg.
Selbstständigkeit bedeutet für mich …
… Vereinbarkeit
Für mich ist die Selbstständigkeit die beste Art und Weise, mein Leben zu gestalten. Ich habe so viele verschiedene Interessen, die ich nur als Selbstständige unter einen Hut bringen kann. Zum Beispiel engagiere ich mich im Netzwerk #FemaleHRexcellence, gehe zu diversen Konferenzen rund um HR, Tech und New Work und bin im Elternbeirat der Schule meiner Kinder aktiv.
Ich möchte kein schlechtes Gewissen haben, wenn ich etwas mache, das auf den ersten Blick nichts mit meinem eigentlichen Job zu tun hat. In der Festanstellung ging es mir aber leider so, dass die Arbeitgeber den Mehrwert von solchen Aktivitäten nicht erkannt haben.
… Sicherheit
Dass ich jetzt viel flexibler und freier bin als in einer Festanstellung, ist wohl wenig verwunderlich. Ich fühle mich aber gleichzeitig auch sehr sicher. Und ich würde sogar noch weitergehen: Ich fühle mich als Selbstständige sicherer als jemals in einer Festanstellung. Ich habe überhaupt keine Angst, dass keine Aufträge mehr reinkommen könnten.
… Wertschätzung
Die Arbeitswelt ändert sich gerade rasant. Als Selbstständige kann ich genau das bieten, was jetzt gebraucht wird: Ich bin schnell verfügbar, kann sofort tief ins Thema eintauchen und die Menschen im Unternehmen dazu befähigen, ihre Herausforderungen selbst zu meistern. Meine externe Perspektive wird geschätzt. Mir wird zugehört. Das erfüllt mich.
… Selbstwirksamkeit
Am wichtigsten ist und bleibt für mich, dass ich selbstbestimmt arbeite. Ich kann meinen Job selbst so gestalten, wie ich es möchte. Das ist unbezahlbar.
Sichtbar werden – und es genießen
Inzwischen mache ich Dinge, die ich mich früher nicht getraut hätte. Zum Beispiel bin ich beim Sourcing Summit 2020 vor mehreren hundert Leuten aufgetreten. Ich wusste: ich mache das für mich, für mein Business – und wenn ich mich auf Active Sourcing fokussieren will, ist das der logische nächste Schritt. Vor so vielen Menschen einen Vortrag zu halten, lag weit außerhalb meiner Komfortzone. Aber ich wollte wachsen und es versuchen – und es war super. Ehrlich gesagt war ich froh, dass es digital stattfand und ich in meiner vertrauten Umgebung bleiben konnte.
Das nächste Level war ein Auftritt beim #RC22, wo ich gemeinsam mit Prof. Dr. Anja Lüthy, Sabine Zimmer und Charlotte von Riess von #FemaleHRexcellence auf der Bühne stand. Das hat unglaublich viel Spaß gemacht, und das Feedback war großartig! Ich habe dort gelernt, dass das, was ich zu sagen habe, viele Menschen interessiert. Für mich ist es nichts Besonderes, dass ich meine eigenen Regeln mache – für viele andere aber schon. Das gespiegelt zu bekommen, war überwältigend.
Meine wichtigsten Learnings in fünf Jahren Selbstständigkeit
- Ich muss Nein sagen können.
Ich erinnere mich, wie ich anfangs noch zu wenig wusste, was ich will. Deshalb konnte ich es noch nicht kommunizieren. Inzwischen habe ich gelernt: Wenn ich das Gefühl habe „Es passt eigentlich nicht.“, dann muss ich es bleibenlassen und Nein sagen.
Man muss allerdings auch lernen, diese Gefühle auszuhalten, wenn man jemandem absagt – eigentlich möchte man doch helfen! Meine Erfahrung ist aber, dass sich Ehrlichkeit auszahlt. Ich habe viel Verständnis erfahren.
2. Ich habe die Freiheit, nach dem Gefühl zu entscheiden.
Eigentlich hatte ich vor, keine Aufträge mehr anzunehmen, bei denen ich als Interim-Managerin agiere. Trotzdem habe ich mich noch einmal darauf eingelassen. Es war ein Glücksfall.
3. Fokussierung bedeutet nicht Einschränkung.
Ich wollte mir von niemandem einreden lassen, dass man sich fokussieren muss. Schließlich weiß ich, dass ich sämtliche Profile rekrutieren kann. Trotzdem habe ich im Laufe der Jahre gemerkt, dass Tech-Talente genau mein Ding sind.
Ich habe gelernt, dass mich so ein „Label“ nicht einschränkt. Es bedeutet nicht, dass ich nichts anderes kann. Auch wenn ich mir als Active Sourcerin für Techies einen Namen mache, stehen mir noch immer alle Türen offen. Wer mich für einen anderen Bereich beauftragen möchte, wird das nach wie vor tun.
Zum Schluss: Meine 3 Tipps für die Selbstständigkeit
- Finde heraus, wofür du brennst. Genau darum geht es übrigens auch beim Active Sourcing: Menschen in Jobs zu bringen, in denen sie ihre Potenziale leben können. Wenn du einmal weißt, welche Werte dir wichtig sind und was dich begeistert: Bleib dabei.
- Glaube an den Qualitätsgedanken. Bleibe deinen eigenen Idealen treu, auch wenn es der Kundin oder dem Kunden mal nicht schnell genug geht. Blinder Aktionismus schadet nur. In meinem Beruf als Active Sourcerin bedeutet das: Ich weiß genau, wonach ich suche – und ich suche ausschließlich danach.
- Genieße den Prozess. Ja, es kann auch mal anstrengend werden und keinen Spaß machen. Aber auch diese Schritte solltest du genießen, denn sie prägen deine persönliche Entwicklung und machen dich selbstbewusst. Für mich ist die Selbstständigkeit eine Reise zu mir selbst.
Wie es weitergehen wird? Natürlich werde ich selbstständig bleiben. GreenTech und Female Developers könnten in Zukunft Themen sein, mit denen ich mich besonders viel beschäftige. Um mein Business weiterzuentwickeln, möchte ich noch mehr Sichtbarkeit erreichen – da liegt mein Entwicklungspotenzial. Ich merke, dass ich schon jetzt viel selbstsicherer geworden bin. Denn heute weiß ich, was ich zu sagen habe.